Tannroda Untermühle
Bauherr: | Stadt Bad Berka |
Leistungsphase: | 1-9 |
Fertigstellung: | 2014 |
Dem geschichtlich geprägten Areal der Mühle und der alten Papierfabrik wird durch die Umgestaltung eine neue Identität verliehen. Erreicht wird diese durch eine Symbiose aus Erinnern und Bewahren von Geschichte und der Eröffnung neuer Nutzungen und Möglichkeiten. Durch die differenzierte Materialwahl bei der Darstellung der Untermühle und Mauern aus altem Natursteinmauerwerk in Kombination mit modernen Betonelementen wird der zeitliche Vergang erlebbar.
Das Gelände ist über eine Brücke und eine Straße erreichbar und auf die Landschaftsinsel führt einen alte sanierte Sandsteinbrücke.
Die bestehende Topografie wird weitgehend beibehalten. Der Graben oberhalb der Stallungen wird freigeräumt und im Gartenteil nach Abbruch der Treppen und alter Betonmauern die Böschung angefüllt. Das Gelände des Hofes bleibt eben wie bisher.
Durch den Erhalt der raumprägenden alten Stallungen aus Ziegelmauerwerk in Verbindung mit der Böschung und dem Fledermauskeller, sowie dem erneute dargestellten Grundriss der Untermühle und dem Erhalt der Mauerreste entsteht ein erlebbarer Raum, der „Mühlenhof“. Die Gestaltung der Freifläche soll diesen Charakter weiter unterstreichen. Hauptnutzergruppen werden Radwanderer des tangierenden Ilmradweges sein. Es bietet sich daher an, den Radweg zumindest als „Nebenstrecke“ direkt über den Hof zu führen und die Flächen als Radwanderrastplatz für die zeitgleiche Nutzung mehrere Gruppen/ Familien anzubieten. Als Regenunterstand könnte ein Raum der Stallungen dienen, dessen Tür unverschlossen bleibt.
Der Radweg führt diagonal über die Hoffläche und wird mit den gewünschten Zufahrten zum Gelände der alten Papierfabrik als umlaufendes Asphaltband angelegt, sodass sich zusätzlich vielfältige Spielmöglichkeiten ergeben.
Die Hofmitte wird als ruhige offene Wiese mit dem „Hofbaum“ ausgebildet, wobei der Hofbaum ein dominanter Großbaum (Linde oder Buche) wird.
Durch die Wegeführung entsteht eine zweite größere Rasenfläche mit Aufenthaltsfunktionen am Schwarzaufer, wobei das Ufer bis zur gesicherten Mauer bepflanzt wird, um spielende Kinder vom Ufer fernzuhalten.
Von Süden erreicht man den Hof aus dem Wohngebiet entlang der alten Gartenmauern und von Westen über die neue bestehende Brücke.
Die Pflanzungen sollen sich harmonisch an das begonnene Landschaftsbild der Insel aus heimischen Gehölzarten angliedern.